Biokohle hausgemacht

Eine Methode zur Herstellung von hochwertiger Biokohle mit einfachsten Mitteln wurde in theBiocharJournal von Hans-Peter Schmidt and Paul Taylor unter dem Titel »Kon-Tiki – The democratization of biochar production« vorgestellt.

Es handelt sich um eine konische Schale aus Stahl, die in der ersten Version einen Durchmesser von 150 cm und eine Höhe von 90 cm hatte. Als Inhalt ergaben sich  850 Liter. Die Konstruktion war inspiriert von einfachen Erdgruben, wie sie zur Herstellung von Holzkohle verwendet werden. Solche trichterförmigen Gruben mit Holzkohleresten können bei archäologischen Ausgrabungen gefunden werden.

Eine über die ganze Welt vertstreute Gemeinschaft arbeitete an der Verbesserung des Prinzips. Das Ziel war, eine rauchfreie Verbrennung zu erreichen. Wenn die Arbeitstemperatur von 650 bis 700 °C erreicht ist, bilden sich an der Oberfläche Wirbel aus vorgeheizter Sekundärluft und Pyrolysegasen, die eine rauchfreie Verbrennung ermöglichen.

Die neueste Entwicklung besteht in einem Hitzeschild, der die Wärmeverluste reduziert und dem Arbeitsschutz dient. An der Außenseite werden so kaum mehr als 60 °C gemessen. Die Hitze der Pyrolyse kann sogar zum Vortrocknen feuchter Biomassen genutzt werden. Nach dem Anzünden der ersten Lage Biomasse, was ein wenig trickreich ist, kann laufend frisches Material nachgelegt werden. Diese Arbeitsweise erfordert es, daß immer jemand dabeibleibt und Biomasse nachlegt. Eine Person kann an einem Tag mit zwei Einheiten 1 bis 1,5 t Biokohle herstellen.

Das Material muß nicht einmal getrocknet oder zerkleinert werden. Es dauert dann nur etwas länger.

Es kann nachgelegt werden bis sowiel Biokohle entstanden ist, daß noch 10 cm bis zum oberen Rand frei sind. Dann sollte man aufhören, denn die Ausbildung stabiler Wirbel für die Flammen kann dann nicht mehr garantiert werden. Nun muß das Produkt mit Wasser abgekühlt werden.

Die Biokohle erfüllt die Standards der EBC-Certifizierung. Das zeigt das Untersuchungsergebnis von Biokohle aus Rebenwurzeln.

Zu den nächsten Zielen gehört eine Methode zur Nutzung der Wärme. Immerhin wird genug Energie freigesetzt um ein Bauernhaus zwei Wochen langz zu beheizen.

Die ersten Prototypen können bestellt werden. Es gibt auch die Möglichkeit gegen eine Beteiligung an den Entwicklungskosten die Baupläne für den Selbstbau zu bekommen.

 

Weitere Informationen und Kontakt: Kon-Tiki – Die Demokratisierung der Pflanzenkohleproduktion

6 Kommentare

  1. Eine einfache Lösung. Bei nassem Material erwarte ich eine starke Dampfentwicklung. Um Kosten zu sparen, würde ich alternativ eine entsprechende Grube ausheben. Das Löschwasser könnte je nach Bodenart schnell oder langsam versickern. Nach dem Ablöschen würde ich eine verdünnte Säure einsetzen, um den pH – Wert zu verringern (zuvor Zerkleinerung durch Stampfen mit einem entsprechendem Werkzeug). Danach mit Pflanzenjauche oder Komposttee aufladen und in Säcken bis zum Einsatz lagern. Alternativ habe ich bisher Holzkohle (Korngröße 0 … 10 mm) im 10 kg – Kunststoffsack entsprechend behandelt. Unter Einsatz verstehe ich die Kompostierung (möglichst nach Dr. Reckin) und (oder) die Direktausbringung im Garten.
    Wie viel kosten die Baupläne?

    Mit freundlichem Gruß

    Georg Lieder

  2. Ich würde die Kohle mit Erde / Lehm ablöschen, dann spart man sich die Problematik mit dem Wasser. Wichtig ist es, die Oberfläche mit Wasser zu glätten und nach Rissen zu kontrollieren, die wiederum nachgebessert werden bis das ganze abgekühlt ist.

    Diese Idee verdanke ich dem Ökodorf ZEGG in Bad Belzig und habe diesen Prozess mit eigenen Augen beobachtet.

    Liebe Grüße

    Dalibor

  3. @Dalibor: So wie ich es verstehe, hat das Wasser beim Löschen den Effekt, dass die Poren der Kohle durch die spontane Dampfentwicklung quasi „aufgerissen“ werden und der positive Effekt der Kohle sogar noch verbessert wird.

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