TerraBoga Abschlußworkshop

Aufmerksame Zuschauer beim TerraBoga Abschlußworkshop

Wie in einem früheren Beitrag angekündigt, fand im Juni in Berlin die Abschlußveranstaltung des Forschungsprojekts TerraBoGa statt.

Der Saal war auch am späten Nachmittag des zweiten Tages noch gut gefüllt. Es wurden nicht nur die Ergebnisse des Forschungsprojekts TerraBoga vorgestellt, sondern es kam ein substanzieller Teil der deutschsprachigen Biokohle und Terra preta Szene zu Wort. Einiges davon konnte in der unmittelbaren Umgebung auf dem Gelände des Botanischen Gartens besichtigt werden. Beispielsweise eine Trockentoilette, in der man Holzkohle statt wie üblich Holzhackschnitzel zum Binden der Gerüche und flüssigen Nährstoffe benutzt.

Während das TerraBoga-Projekt das überschaubare Ziel hatte, die pflanzlichen Abfälle von der überschaubaren Fläche des Botanischen Gartens von Berlin in einem Kreislauf-System zu nutzen, gehen die Ansätze bei anderen Referenten weit darüber hinaus. Der zweite Tag bot überwiegend Vorträge, die Biokohle ist ein Baustein in der Umgestaltung der Landwirtschaft im Sinne der Nachhaltigkeit, als Element beim Gärtnern in der Stadt oder als eine Methode zur langfristigen Festlegung von Kohlenstoff betrachteten. Hier gibt es bereits Verbindungen zu Permakultur oder Ecological Sanitation.

Nach den Vorträgen konnte man bei einem Rundgang die verschiedenen Aspekte besichtigen, an denen von TerraBoGa geforscht wurde. In einer Toilettenanlagen wird der Urin getrennt erfaßt, so daß die Nährstoffe (Phosphor und Stickstoff) genutzt werden können. Bei anderen Toiletten werden die Feststoffe aus dem Spülwasser abgetrennt.

Für die Verarbeitung der pflanzlichen Reste aus dem Botanischen Garten wurde ein Kompostplatz eingerichtet und mit allen erforderlichen Maschinen zum Zerkleinern und Umsetzen ausgestattet. Vorher war im Botanischen Garten auf eine fachgerechte Kompostierung verzichtet worden. Das Material lagerte so wie es ankam auf großen Haufen. Nun werden die verschiedenen Stoffströme. wie etwa Rasenschnitt, Blätter, Holz, aber auch Erdreich, getrennt erfaßt und entsprechend behandelt.

Die benötigte Holzkohle wird selbst vor Ort hergestellt. Die Anlage ist in einem blauen Container untergbracht, der am Rande des Kompostplatzes steht. Hier werden die mehr holzigen Reste, die in einem Botanischen Garten unvermeidlich anfallen, verarbeitet. Die dabei anfallende Wärme wird zur Heizung benutzt.

Hervorzuheben ist unbedingt, daß der TerrBoGa-Abschlußworkshop nicht in einem sterilen Hörsaal oder anonymen Kongresszentrum stattfand, sondern für die Vorträge der Rousseausaal des Botanischen Gartens zur Verfügung gestellt wurde. Seine Wand ist mit farbenprächtigen Gemälden exotischer Biotope geschmückt.

Das Essen wurde stilgerecht in dem darüberliegenden Neuen Gewächshaus zwischen reichlich Grünplanzen eingenommen.

 

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