Die dunkle Seite der Holzkohle

Der Handel mit Holzkohle kann ein Riesengeschäft sein. Das hatte auch die Al-Shabaab-Miliz erkannt, die von Somalia aus immer wieder Terroranschläge in Kenia verübt. Ein Überfall auf die Universität Garissa im April 2015 war mit 147 Todesopfern der bislang blutigste Anschlag.

Unter der Al-Shabaab-Miliz leidet auch die Umwelt. In Somalia werden Akazien abgeholzt und mit primitiven Methoden zu Holzkohle gemacht, die auf der arabischen Halbinsel vor allem zum Grillen sehr begehrt ist. Obwohl eine Sonderkommission der UNO das Treiben seit Jahren beobachtet und der Export von Holzkohle aus Somalia verboten wurde, konnte der Schmuggel lange nicht gestoppt werden. Erst als kenianische Truppen die Al-Shabaab-Miliz aus den größeren Häfen am Indischen Ozean vertrieben hatte, wurde der Handel eingedämmt, weil keine großen Frachtschiffe mehr beladen werden können. Nun geht der Schmuggel mit den traditionellen Dhaus weiter und füllt die Kassen der Terrormiliz.

Die Einzelheiten sind in dem Beitrag Biomasse finanziert den Terror in Ostafrika in dem Internet-Nachrichtendienst telepolis nachzulesen.

Rembold MAPPING FOREST DEGRADATION 2013
Die primitiven Grubenmeiler mit denen die Holzkohle produziert wird, sind im Satellitenbild gut zu erkennen.

Um der illegalen Köhlerei auf die Spur zu kommen wurde eine Überwachung mit Satelliten erprobt. Die einfachen Gruben, die nach Informationen von Insidern für die Köhlerei benutzt werden, sind gut zu erkennen und daraus läßt sich der Verlust an Vegetation abschätzen. Es wurde berechnet, daß in wenigen Jahren 24.000 t Holzkohle mit einem Wert von ungefähr 10 Millionen € hergestellt wurden. Dazu wurden dazu 372.000 m³ Biomasse oder 438.000 Bäume abgeholzt.

Es werden die Ansätze beschrieben, wie im Nachbarland Kenia die Waldbewirtschaftung und Köhlerei in etwas nachhaltigerer Weise organisiert werden. Dazu gehören auch effizientere Systeme für die Verkohlung, z.B. Retorten, und vor allem energiesparende Herde, die die Holzkohle besser ausnutzen.

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