Eisenbahn mit Holzvergaser

Neben der Umrüstung von LkW, PkW, Autobussen und Traktoren gab es auch in kleinem Umfang die Umrüstung von Triebwagen und Lokomotiven. Neben dem Einbau des Gaserzeugers auf dem Fahrzeug gab es auch die Lösung, den Gaserzeuger in einem Anhänger unterzubringen. Das wurde auch bei Autobussen gemacht.

Deutschland

Mitte der 1930er Jahre betrieb die Kleinbahn Bielstein–Waldbröl  auf einer 18,32 Kilometer langen Eisenbahnstrecke im südlichen Oberbergischen Kreis. einen Dieseltriebwagen mit Holzvergaser.

Es gibt eine Rangierlok von DEMAG.

Die Bleckeder Kleinbahn (BlKB)  erhielt 1944 einen Wismarer Schienenbus Typ C (1936/ 20258 – AA dm – 1435mm), der mit  mit Holzvergaser geliefert wurde. Er ging 1944  und die Osthannoversche Eisenbahnen (OHE) als VT0509, wo er 1946 auf Benzin umgebaut wurde und der seit dem 5.09.66 dem »Verein Verkehrsamateure und Museumsbahner (VVM)« in Hamburg als VT 509 gehört.

LOK 16 Schöma mit Imbert- Holzvergaser KML 5.1 GAS des Feldbahnmuseums Oekoven

Noch 1946 wurde von der Firma Schöma eine Feldbahnlok mit einem 25 PS Motor von Deutz (GF2M 115) mit Holzgasgenerator ausgeliefert. Heute sind nur noch zwei davon bekannt. Eine steht im Feldbahnmuseum Oekoven

Frankreich

Auf Grundlage der für Strassenfahrzeuge entwickelten Generatoren wurden eine Reihe von Triebwagen (Autorail, Automotrice) mit einem Gaserzeuger (gazogène) ausgestattet. Diese sind in verschiedenen Gegenden in Frankreich im Einsatz gewesen.

Die Inbetriebstellung bei den Chemin de Fer de L’Etat meldet Panhard für den 17. Februar 1936.

In der Ausgabe vom Oktober 1945 der Zeitschrift »Technica« (übernommen aus »Le Génie Civil«  vom 1. Oktober 1944) findet sich der Beitrag »Les Carburants de Remplacement dans les Chemins de Fer« von Georges Kimpflin, in dem die Anteile der Treibstoffe für Verbrennungsmotoren bei der SNCF angegeben werden. Nicht gerechnet sind die Dampflokomotiven und elektrifizierte Strecken.

Gazogènes à charbon de bois 43 %
Gaz comprimé 30 %
Gaz-oil et essence 22 %
Gazogènes à charbon minéral 4,5 %
Alcool 1,5 %

In den Generatoren vom Typ Panhard konnte zusammen mit Holzkohle eine Preßkohle eingesetzt werden, die von den Bergwerken in Bruay ( Nord-Pas-de-Calais, stillgelegt in den 1980er Jahren) unter dem Namen »Gasolux« hergestellt wurde und bei 11 % Asche 7,5 % flüchtige Anteile enthielt. Nach Umbau des Generators konnte diese Kohle auch allein eingesetzt werden.

1936 hat die Zeitschrift TRACTION NOUVELLE  in der Nummer 1 einen Beitrag mit dem Titel »Un nouveau Moteur à gazogène pour autormotrices«und in Nummer 15 von 1938 »Présentation d’un Nouvel Autrorail à Gazogène«

  • von Renault wurde 1929 der Triebwagen  RJ ZZ23951 mit 40 Sitzplätzen gebaut und auf der Strecke von Châteaubriant nch Craon et Laval eingesetzt. Er hatte einen 6-Zylindermotor.  Nach technischen Problemen wurde 1932 ein 90 PS Benzinmotor eingebaut.
  • Autorail Billard der Chemins de Fer Départementaux de la Dordogne mit einem Gaserzeuger Typ  Gohin Poulenc auf einem Anhänger.
  • In Algerien fuhr ein Autorail Billard auf der Strecke Colomb – Bechar in Algerien eingesetzt. Dazu gibt es ein Video in dem kurz zu sehen ist, wie auf dem Dach des Triebwagens Holzkohle eingefüllt wird.
  • Ein Autorail De Dion Typ OR von 1939 n°A-3 verkehrte auf einer Strecke in Landes (Gascogne) von Labouheyre nach Mimizan. Es waren 8 Triebwagen im Einsatz. Der Brennstoff war in der Gegend reichlich verfügbar.
  • DeDietrich setzte einen Gasgenerator von Panhard ein. Der Triebwagen mit einem Gewicht von 34,7 t hatte 280 PS und erreichte eine Spitzengeschwindigkeite von 118 km/h Er verbrauchte 100 kg Holzkohle auf 100 km. Von diesem Triebwagen gibt es Modelle im Maßstab 1:87. Es wurden möglicherweise nur 8 Exemplare zwischen 1937 und 1940 gebaut. DeDietrich 270 ETAT „GAZO“ für“La Compagnie de l’ETAT“.

Nach Gründung der SNCF 1937 wurden die Triebwagen, mit Ausnahme der gasbetriebenen wegen des Treibstoffmangels abgestellt.

Der Gaserzeuger bei De Dion Bouton wurde nach einer Lizenz von Brandt  speziell für Triebwagen entwickelt und war in der Mitte des Fahrzeugs untergebracht.

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